VON KATHARINA THEHOS
![Kita-Leiterin Ulrike Kleinschmager (2.v.l.) ist schon gespannt auf die Ergebnisse des Hochschulteams. Die Studierenden Lisa Kracht und Khalil Kalaji sowie ihr Betreuer Professor Salman Ajib (2.v.r.) haben unter anderem die flachen Dächer der Kindertagesstätte im Blick, die sich für den Aufbau von Solaranlagen eignen könnten.]()
Kita-Leiterin Ulrike Kleinschmager (2.v.l.) ist schon gespannt auf die Ergebnisse des Hochschulteams. Die Studierenden Lisa Kracht und Khalil Kalaji sowie ihr Betreuer Professor Salman Ajib (2.v.r.) haben unter anderem die flachen Dächer der Kindertagesstätte im Blick, die sich für den Aufbau von Solaranlagen eignen könnten. FOTO: Katharina Thehos/Hochschule OWL FOTO: Katharina Thehos/Hochschule OWL
HÖXTER – Studierende des Umweltingenieurwesens der Hochschule OWL entwickeln ein Konzept zum Einsatz erneuerbarer Energien in der Kindertagesstätte Löwenzahn in Höxter. Neben der Nachhaltigkeit beachten sie dabei vor allem die Wirtschaftlichkeit, damit ihre Ideen Realität werden können.
Strom, Heizung, warmes Wasser – die evangelische Kindertagesstätte Löwenzahn in Höxter lässt sich aktuell in Sachen Energieverbrauch von Studierenden der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in die Karten schauen. Die angehenden Umweltingenieurinnen und -ingenieure entwickeln Ideen, wie die bestehende technische Ausrüstung der Kita auf einen modernen und damit nachhaltigen Stand gebracht werden kann. Gesucht sind vor allem erneuerbare Energiequellen, die nicht nur ressourcenschonend, sondern auch kosteneffizient realisiert werden können. „Ich fände es schön, wenn wir ein Pilotprojekt innerhalb des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn werden könnten“, sagt Ulrike Kleinschmager, Leiterin der Kindertagesstätte Löwenzahn, und betont: „Die Energieeinsparung und der Einsatz erneuerbarer Energien liegen mir sehr am Herzen, zumal das ein Thema ist, das in Zukunft noch wichtiger werden wird.“
Preisgünstige und alltagstaugliche Technik gesucht
Bedarf und Interesse sind also groß – die finanziellen Mittel aber sind knapp. „Unser Gebäude ist aus dem Jahr 1971. Deshalb benötigen wir unseren Etat vor allem für kleine und größere Reparaturen. Da ist es schwierig, noch ein zusätzliches Projekt wie die energetische Sanierung anzugehen“, so Kleinschmager. Zur Aufgabenstellung für die vier Studierenden, die das Projekt bearbeiten, zählt es deshalb, möglichst kostengünstige Lösungen zu finden. Lisa Kracht, Tobias Wehmeier, Hannah Baßow und Khalil Kalaji beschäftigen sich während des aktuellen Sommersemesters intensiv mit dieser Aufgabe; die Präsentation der Ergebnisse findet im September 2018 statt. „Bisher haben wir unterschiedliche erneuerbare Energiequellen recherchiert, die sich für den Einsatz anbieten könnten, also beispielsweise Solaranlagen, Wärmepumpen oder auch eine Eisheizung“, berichtet Lisa Kracht. In einer Begehung haben die vier Studierenden zudem die aktuellen Anlagen und die Räumlichkeiten kennengelernt und Einblicke in die bisherigen Verbrauchsdaten der Kita erhalten.
Im nächsten Arbeitsschritt werden die Studierenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die unterschiedlichen Techniken durchführen und Einsatzszenarien mit einer Software simulieren. Neben den Kosten gilt es dabei noch weitere Aspekte zu beachten: „Die Lösungen sollten alltagstauglich sein – unser Personal sollte also möglichst selten die Anlagen bedienen müssen. Und ein weiterer Punkt ist natürlich der Platzbedarf“, sagt Kita-Leiterin Kleinschmager. Darüber hinaus betrachtet das Team der Hochschule OWL die Vorschriften, die die neue Technik erfüllen müsste: DIN-Normen, VDI-Richtlinien sowie die Energieeinsparverordnung behalten die Studierenden im Blick. „Ich finde es sehr interessant, die technischen Systeme besser kennenzulernen und mehr über die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien zu erfahren“, sagt Khalil Kalaji, der als jordanischer Austauschstudent aktuell für ein Jahr in Höxter studiert. Seine Kommilitonin Lisa Kracht stimmt dem zu: „Erneuerbare Energien werden immer wichtiger. Ich finde es schön, dass wir eine Kindertagesstätte in diesem Gebiet unterstützen können.“
![Die Studierenden Lisa Kracht und Khalil Kalaji im Heizungskeller der Kindertagesstätte Löwenzahn. Die bestehende Anlage könnte künftig durch eine Luft-Wärmepumpe abgelöst werden. FOTO: Katharina Thehos/Hochschule OWL FOTO: Katharina Thehos/Hochschule OWL]()
Die Studierenden Lisa Kracht und Khalil Kalaji im Heizungskeller der Kindertagesstätte Löwenzahn. Die bestehende Anlage könnte künftig durch eine Luft-Wärmepumpe abgelöst werden. FOTO: Katharina Thehos/Hochschule OWL FOTO: Katharina Thehos/Hochschule OWL
Studium mit Praxisbezug
Die studentische Arbeit entsteht innerhalb der Lehrveranstaltung „Engineering Skills II“, die die Studierenden des Umweltingenieurwesens im vierten Semester absolvieren. Hierbei werden sie in Vierer- bis Fünferteams eingeteilt, die jeweils von einem Professor angeleitet werden. Die Studierenden erlernen hierbei das wissenschaftliche Arbeiten und werden unter anderem auf die Bachelor-Arbeit vorbereitet. „Wir bieten in der Regel sehr praxisorientierte Projekte an, damit die Ergebnisse der Studierenden einen konkreten Bezug zur Realität haben“, sagt Professor Salman Ajib, der die Konzeptentwicklung für die Kita Löwenzahn betreut. Er erzählt: „In der Vergangenheit hat eine Studierendengruppe bereits ein Konzept für die Wärmerückgewinnung in einem Unternehmen in Warburg entwickelt – dieses wurde zu 100 Prozent umgesetzt. Das ist natürlich ein tolles Erfolgserlebnis für unsere Studierenden.“
Weitere Informationen zum Studium: www.hs-owl.de/studistart
Kontakt: Professor Dr. Salman Ajib, Telefon 05271 687-7877, E-Mail salman.ajib@hs-owl.de